Industriestrompreise in Deutschland und Frankreich: Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven
16. Oktober 2025
Online - 9.00 - 12.30 Uhr
Seit 2022 sind die Industriestrompreise in Deutschland und Frankreich stark angestiegen. Im ersten Halbjahr 2024 zahlten französische Unternehmen durchschnittlich 17,2 ct/kWh für ihren Strom (siehe Bericht, auf Französisch). In Deutschland zahlten Unternehmen, die von Vergünstigungen profitieren, 2024 im Durchschnitt 10,5 ct/kWh gegenüber 16,8 ct/kWh ohne (siehe Bericht). In beiden Ländern gibt es eine starke Divergenz der Preise für Unternehmen, da diese sowohl von deren Verbrauchsniveau als auch ihrem Zugang zu spezifischen Entlastungen abhängt.
In Frankreich stellt das für Ende 2025 vorgesehene Auslaufen des ARENH-Mechanismus eine große Herausforderung dar und führt zu einer erheblichen Unsicherheit auf Seiten der Industrie hinsichtlich der künftigen Entwicklung ihrer Kosten und ihrer Produktion. In Deutschland sieht der neue Koalitionsvertrag mehrere Entlastungsmaßnahmen vor, darunter eine Senkung der Stromsteuer sowie der Umlagen und Netzentgelte. Auch sollen energieintensive Verbraucher ohne Flexibilisierungspotenzial weiterhin entlastet werden.
Diese Themen sind umso entscheidender, als der Strombedarf der Industrie vor dem Hintergrund der Dekarbonisierung und Elektrifizierung von Produktionsprozessen perspektivisch ansteigen wird. In Frankreich beispielsweise könnte sich dieser Bedarf bis 2050 verdoppeln.
Folgende Fragen werden im Rahmen der Konferenz behandelt:
- Was erwarten die Unternehmen von den Industriestrompreisen und was sind die aktuellen und zukünftigen nationalen Leitlinien in diesem Bereich in Deutschland und Frankreich?
- Welche Versorgungslösungen wählen die Industrieunternehmen, um der Preisvolatilität und ihrem steigenden Strombedarf zu begegnen?
- Wie wirkt sich die europäische Reform des Strommarktes auf die Industrie, beispielsweise auf ihre Wettbewerbsfähigkeit, aus und welchen Anpassungsbedarf zieht sie nach sich?