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05.03.2018 | Rückblick auf die Smart Grids-Gespräche: Blockchain in der Energiewirtschaft

Blockchain - derzeit wird kaum eine Debatte geführt, die das Thema nicht aufgreift oder zumindest tangiert. Das trifft auch auf die Energiewirtschaft zu. Die Technologie wird als mögliche Option im Kontext der dezentralen, intelligenten Vernetzung des Energiesystems und der Realisierung neuer Geschäftsmodelle diskutiert. Was es damit genau auf sich hat, diskutierten zahlreiche Teilnehmer bei den ausgebuchten Smart Grids-Gesprächen am 19. Februar im Haus der Wirtschaft in Karlsruhe. Die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg hatte in Zusammenarbeit mit fokus.energie und der IHK Karlsruhe ausgewiesene Fachexperten eingeladen, um unter dem Titel "Blockchain - Hype oder Treibertechnologie für neue Geschäftsmodelle der Energiewende" das Thema detailliert zu beleuchten.

Mehr als 100 Teilnehmer kamen zu der Veranstaltung zusammen, um das Themengebiet aus unterschiedlichen Perspektiven heraus zu betrachten und darüber zu diskutieren. Insgesamt sechs Vorträge ausgewiesener Fachreferenten (Download der Vorträge finden Sie am Ende des Berichts) lieferten unter der Moderation von Christoph Schlenzig (Geschäftsführer Seven2one) ein umfassendes Gesamtbild der Blockchain-Thematik und schafften damit das Know-How für eine fundierte Diskussionsgrundlage.


Den Anfang machte der Blockchain-Experte Prof. Jens Strüker (Hochschule Fresenius), der gemeinsam mit dem BDEW eine ausführliche Studie erstellt hat, wie die Blockchain im Kontext der Energiewirtschaft grundsätzlich funktioniert, und welche Chancen sich dadurch eröffnen. Die Ergebnisse der Studie stellte er, neben einer allgemeinen Einführung in die Thematik, in seinem Vortrag dar. Prof. Franz Nees (Hochschule Karlsruhe) widmete sich in seinem Vortrag ebenfalls der grundlegenden Funktionsweise der Blockchain-Technologie und zeigte dabei geeignete Anwendungsfelder auf. Dr. Michael Merz (Geschäftsführer PONTON) widmete sich ebenfalls der konkreten Anwendung und gab in seinem Vortrag einen spannenden Überblick zum aktuellen Stand von Blockchain-Projekten im Energiehandel. Die zweite Vortragssession wurde von Dr. Ole Langniß (CEO OLI Systems) eingeleitet, er stieg in seinem Vortrag in einen konkreten Anwendungsfall ein, und präsentierte erste Praxiserfahrungen mit einem Blockchain basierten Energiemanagementsystem zur Quartiersversorgung. Christian Sander (EnBW) fokussierte dagegen die grundsätzlichen Einsatzmöglichkeiten der Blockchain in der Energiewirtschaft und zeigte deren Grenzen, aber auch Möglichkeiten aus der Perspektive eines etablierten Marktakteurs, der EnBW AG, auf. Den Abschluss der Vortragsreihe machte Prof. Christof Weinhardt (KIT) mit einem Einblick, wie Blockchains helfen können, lokale Energiemärkte zu organisieren und präsentierte dabei seine neuesten Erkenntnisse aus einem Projekt in der Pfalz.

Im Anschluss an die Fachvorträge nutzen die Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit anderen Teilnehmern und den Referenten auszutauschen und zu networken.



Die Vorträge der Referenten können Sie hier nachlesen:


Prof. Jens Strüker, Hochschule Fresenius:Der Einsatz von Blockchain in der Energiewirtschaft und Ergebnisse der BDEW Studie

Prof. Franz Nees, Hochschule Karlsruhe: Funktionsweise der Blockchain-Technologie und geeignete Anwendungsfelder

Dr. Michael Merz, Geschäftsführer PONTON GmbH: Aktueller Stand von Blockchain-Projekten im Energiehandel – Enerchain, Gridchain und NEW4.0

Dr. Ole Langniß, CEO OLI Systems GmbH: Oli – Erfahrungen mit einem Blockchain basierten Energiemanagementsystem

Christian Sander, EnBW AG: Welches Veränderungspotential birgt die Blockchain für die Energiewirtschaft? Grenzen & Möglichkeiten.

Prof. Christof Weinhardt, KIT Institut für Informationswirtschaft und Marketing:Wie Blockchains helfen können, lokale Energiemärkte zu organisieren


Bild- und Textrechte: Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e.V.

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