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11.02.2022 | Geothermie unverzichtbar für eine Wärmewende

Die Hälfte der kommunalen Wärme soll bis 2030 aus klimaneutralen Quellen kommen.

Zu diesem Ziel der Bundesregierung kann die Tiefe Geothermie einen großen Beitrag leisten, weil sie beständig und witterungsunabhängig lokal Energie liefert und wenig Fläche in Siedlungen belegt. Eine gemeinsame „Roadmap“ von Einrichtungen der „Helmholtz-Gemeinschaft“, darunter das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), und der Fraunhofer-Gesellschaft zeigt, dass Tiefe Geothermie ein Marktpotenzial in Deutschland besitzt.

„Um das Ausbauziel von mehr als 300 Terawattstunden erreichen zu können, brauchen wir Technologieentwicklung“, so Prof. Thomas Kohl vom Institut für Angewandte Geowissenschaften des KIT. Er koordiniert das künftige Untertage-Forschungslabor „GeoLaB“, eine gemeinsame Initiative des KIT mit dem „Deutschen GeoForschungsZentrum“ und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ): „Anwendung und Entwicklung modernster Monitoring- und Analysewerkzeuge im künftigen Untertage-Forschungslabor werden Erkenntnisse liefern, die für eine sichere und ökologisch nachhaltige Nutzung der Geothermie und weiterer unterirdischer Ressourcen von großer Bedeutung sind."

Die „Roadmap“ gibt Handlungsempfehlungen, um dieses Ziel zu erreichen – so brauche es klare Ausbauziele, großflächige, geologische Erkundung, Investitionen in Schlüsseltechnologien und Fachkräfteaufbau. Die hydrothermale Geothermie, kombiniert mit Großwärmepumpen, als Wärmequelle für Fernwärmenetze könnte nach Abschätzungen der „Roadmap“ rund ein Viertel des Gesamtwärmebedarfes Deutschlands decken, theoretisch rund 300 Terawattstunden Jahresarbeit bei 70 Gigawatt installierter Leistung. Zum Vergleich: 2020 lieferten bundesweit 42 Anlagen 359 Megawatt installierte Wärmeleistung und 45 Megawatt elektrische Leistung.

Infos: http://ow.ly/Xcwp50HQK0e

GeoLaB“ stellt ein generisches geowissenschaftliches Untertagelaboratorium im kristallinen Grundgebirge bereit. Ziel der Forschung ist eine sichere und ökologisch nachhaltige Nutzung der wichtigsten Geothermie-Ressourcen in Deutschland. (Grafik: KIT)

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