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18.07.2017 | Rückblick "Energieeffizienz im Rechenzentrum und Industrie - Mit grünen Projekten schwarze Zahlen schreiben"

"Kommen Ökonomie und Ökologie zusammen?"

Bei Ihrer gemeinsamen Veranstaltung konnten am 13. Juli 2017 das CyberForum und fokus.energie in den Räumlichkeiten der Volksbank Karlsruhe über 60 Teilnehmer aus Wirtschaft und Wissenschaft begrüßen. 

"Kommen Ökonomie und Ökologie zusammen?" Diese Frage stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. In Anbetracht der Strompreise für Industrie und Handel in Deutschland stellt sich nicht nur die Frage, wie dieser Strom durch erneuerbare Energien erzeugt werden kann, sondern vor allem auch auch welche Einsparpotentiale es gibt. 

Betrachtet man die Entwicklung der CO2-Emissionen stellt man fest, dass diese kontinuierlich ansteigen. Trauriger Spitzenreiter beim CO2-Ausstoß weltweit ist China, das trotz zunehmendem Einsatz von erneuerbaren Energien, einen Anstieg von CO2-Emissionen nicht vermeiden kann. Deutschland konnte hingegen den CO2-Ausstoß im Zeitraum von 1990-2014 um 25 % senken und strebt ein weiteres Senken um 15 % bis 2020 an. Im Vergleich zum Emissionsausstoß in China ist dies leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. 

Welche Möglichkeiten Unternehmen, insbesondere Rechenzentren haben, die energiebedingten Treibhausgasemissionen ihres Unternehmens zu senken und gleichzeitig die Betriebskosten zu reduzieren, stellten Jörg Trippe, Geschäftsführer von T.P.I. Trippe und Partner, und Markus Betz, Geschäftsführer Technik und Experte für Rechenzentren bei T.P.I., in ihren informativen und interessanten Vorträgen dar. Der Schwerpunkt lag hierbei auf der Energieeffizienz von Rechenzentren. 

Der Anteil von Rechenzentren an den globalen CO2-Emissionen beträgt aktuell 2 %, das ist fast so viel wie die Emissionen Deutschlands insgesamt. Im Hinblick auf die Digitalisierung in vielen Bereichen, wird die Anzahl bzw. Kapazitäten von Rechenzentren weiterhin ansteigen. Hier müssen rechtzeitig Möglichkeiten gefunden werden, wie die Energieeffizienz in Rechenzentren gesteigert werden kann. Bereits durch das Erhöhung der Raumtemperatur in Serverräumen kann Energie eingespart werden, da die Ansaugluft weniger stark heruntergekühlt werden muss. Im Gegensatz zu bisherigen Meinungen, als 15 Grad Raumtemperatur als notwendig angesehen wurden, ist heute eine Raumtemperatur von 27 Grad ohne Schaden für die Rechner möglich, wobei eine Umgebungstemperatur von 32 Grad durchaus noch für vertretbar gehalten wird. 

Weitere Einsparpotentiale ergeben sich durch Nutzung von Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, durch direkte Außenluft-Freikühlung ohne Kältemaschine oder Optimierung bereits bestehender Rechenzentren. Mit einer in einem konkreten Fall erreichten Einsparung von 85 % ist die Kühlung ohne Kältemaschine die effizienteste Methode. Jörg Trippe stellte hier den Green IT Cube vor, der mit dem Deutschen Energy Award 2016 ausgezeichnet wurde.

Mit dem Zitat von Dr. Patrick Gaichen (Direktor "Agora Energiewende) 

"Wenn Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit gelingen sollen, muss Energieeffizienz eine ganz andere Bedeutung bekommen als bisher. So viele erneuerbare Energien und Netze wie wir ohne Effizienz bräuchten, können wir gar nicht bauen" 

beendete Jörg Trippe eine gelungene Veranstaltung mit vielen neuen Impulsen und Denkansätzen.

Einen herzlichen Dank geht an die Volksbank Karlsruhe, an Jörg Trippe und Markus Betz von T.P.I. und an unseren Kooperationspartner CyberForum.

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